![]() Heute startete die Schweizer Strassensaison traditionsgemäss mit dem GP de la Courtine in Les Genevez im Jura. Nachdem ich die "Ouverture" im letzten Jahr in überlegenem Stile gewinnen konnte, hatte ich mir natürlich für die diesjährige Austragung wieder einiges vorgenommen. Es war mir jedoch klar, dass es nicht ganz so einfach werden würde, denn jeder wusste, das ich mich jeweils auf die Frühjahrsrennen freue und ich als Vorjahressieger sowieso markiert sein werde. Wer schlussendlich von unserem Team vorne sein wird, war jedoch laut unserer Teamtaktik zweitrangig, denn mit Olivier Beer, Frank Pasche und Cyrille Thièry hatten wir ein paar ganz heisse Eisen im Feuer, welche alle im Stande sind, ganz vorne mitzumischen. Das Rennen, welches insgesamt über acht Runden und 120km führte, startete sehr Schnell. Die ersten beiden Runden wurden mit einem Schnitt von 48 km/h absolviert. Leider musste ich vom ersten Meter an feststellen, dass ich heute nicht den gewohnten Zug auf den Pedalen hatte und mir der nötige Saft fehlte. Dennoch fuhr ich, wie auch alle meine Teamkollegen vom VC Mendrisio, von Anfang an ein aktives Rennen. Nach zweieinhalb Runden suchte ich dann in einem toten Moment nach einer schnellen Rennphase zusammen mit Lukas Spengler vom BMC Developement Team das Weite. Schnell konnten wir uns um einige hundert Meter vom Feld distanzieren. Der Gegenwind machte uns jedoch in diesem Teilstück sehr zu schaffen und wir waren froh, als eine halbe Runde später noch sechs weitere Fahrer zu uns aufschliessen konnten und die ganze Fluchtgruppe ins Rollen kam. Schnell hatte wir dann einen Vorsprung auf die Verfolger von knapp zwei Minuten, welchen wir auch konstant halten konnten. Als es dann in die letzte und allesentscheidende Runde ging, fingen die Attacken und die taktischen Spiele an. Der BMC-Fahrer Arnaud Grand konnte sich dann eine halbe Runde vor Schluss zusammen mit einem französischen Mitbewerber entscheidend von uns anderen distanzieren. Folglich ging es im drei Kilometer langen Schlussanstieg bei uns noch um den dritten Rang. Normalerweise hätte ich mich sicher irgendwo in den letzten Kilometern mit einer Vorentscheidung versucht, heute war ich jedoch mit meiner Tagesform schlicht und einfach nicht im Stande nach der langen und harten Flucht noch eine überzeugende Attacke zu setzen. So kam es zu einem langen Sprint auf der ansteigenden Zielgeraden, bei der ich mich leider noch kurz vor der Ziellinie von zwei anderen Fahrern übersprinten lassen musste und klassierte mich somit auf dem fünften Rang. Mit meiner Leistung und mit dem Resultat bin ich heute sehr zufrieden, hätte ich doch zu Beginn des Rennens nicht an eine Ausreissaktion gedacht. Nun gilt es sich von den heutigen Strapazen zu erholen, habe ich doch das ganze Rennen sehr gelitten und viele Körner liegengelassen. Nächsten Sonntag geht es dann weiter mit dem Grand Prix Fully im Unterwallis. Kommentare sind geschlossen.
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Oktober 2018
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