Foto: bikefreaks.ch / Mäke Meier Ein wahrlich vollgestopftes Rennprogramm erwartete mich gestern Abend auf der Offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon. Da ich nebst den "üblichen" Rennen nun auch wieder bei den Steherbewerben - nach meinem ersten Start in dieser traditionellen Disziplin vergangene Woche an den Schweizermeisterschaften - an den Start ging, um in diesem Bereich weiterhin Routine zu sammeln, blieb mir zwischen den einzelnen Wettkämpfen nebst dem Velowechsel jeweils kaum Zeit, um ein wenig durchzuatmen. Dennoch ging ich topmotiviert an den Start und war natürlich wieder hungrig auf weitere Top-Rangierungen. Im Scratch-Rennen probierte ich mit diversen Angriffen immer wieder ein wenig Farbe ins Geschehen zu bringen. Nachdem die Attacken jedoch immer wieder neutraliert wurden, versuchte ich es zwei Runden vor Schluss erneut mit einem "all-in" Antritt, dieses Mal erfolgreich. Mit einem konfortablen Vorsprung konnte ich somit das erste Rennen des Abends solo gewinnen. Ohne Stopp ging es dann gleich weiter mit dem ersten Steher-Lauf. Nachdem ich meinen dicken - oder wie sich im Nachhinein herausstellte zu dicken - Gang in Schwung gebracht hatte, konnte ich zwischenzeitlich die Führung übernehmen und fühlte mich eigentlich sehr gut. Nach einiger Zeit war mir jedoch die angeschlagene Pace - vor allem nach dem doch nicht ganz spurlos an mir vorbeigegangenen Scratch-Rennen - einen Tick zu schnell. Gezwungenermassen musste ich mich ein paar Runden "erholen", sprich etwas Tempo herausnehmen, ehe ich das gewünschte Tempo wieder aufnehmen konnte. In der Zwischenzeit konnte Schweizermeister Atzeni natürlich ungehindert an mir vorbeiziehen und gewann den ersten Lauf des Abends. In einer meiner Lieblingsdisziplinen, dem Ausscheidungsfahren, reichte es mir das erste Mal in dieser Saison nicht unter die ersten vier. Nach einer kleinen Unaufmerksamkeit in der Hitze des Gefechts war es leider schon früher als gewollt um mich geschehen und ich klassierte mich auf dem etwas ernüchternden sechsten Rang. Petrus meinte es auch diesen Dienstag wieder sehr gut mit uns Akteuren auf der Rennbahn. Trotz dicken, schwarzen Gewitterwolken und einigen harmlosen Tropfen, welche auch gleich wieder auf der Betonpiste verdunsteten, konnten wir Rennfahrer zum Punktefahren über 60 Runden starten. Sehr entschlossen ging ich ins Rennen und konnte mir auch gleich die ersten drei Wertungsabnahmen sichern. Anschliessend versuchte ich natürlich meine Leaderposition zu verteidigen und hatte zu jeder Zeit alles unter Kontrolle. Mit weiteren Wertungssiegen konnte ich mir dann souverän den Sieg vor dem amtierenden Schweizermeister in dieser Disziplin, Olivier Beer vom VC Mendrisio, holen. Nach der Siegerehrung, welche vom sympathischen Zuger Radprofi und meinem letztjährigen "Götti" im Team IAM Cycling, Martin Elmiger, durchgeführt wurde, hatte ich gerade genug Zeit, um im Innenraum kurz mein Velo zu wechseln, denn es ging unmittelbar mit dem zweiten Lauf der Steher weiter. Nach einem wiederum sehr schnellen Start merkte ich jedoch, dass ich nach dem sehr kräftezerrenden Punktefahren nicht mehr über sehr viel Saft in den Beinen verfügte. Darum konnte ich dem von hinten heranbrausenden Atzeni nicht lange Paroli bieten. Dank dem gefühlvollen Tempodiktat von Schrittmacher Robert Buchmann war es mir dann jedoch trotzdem möglich, auch mit total aufgebrauchten Energiereserven noch einen einigermassen akzeptablen zweiten Lauf auf die Bahn zu bringen. Nach den beiden Steher-Läufen klassierte ich mich schlussendlich, wie schon vergangene Woche an der SM, auf dem zweiten Rang. Ich denke, wenn ich in dieser für mich komplett neuen Disziplin weiterhin Erfahrungen sammeln kann, liegt bald einiges mehr drin. Nun gilt der Fokus aber voll und ganz der Regeneration, damit ich dann am kommenden Freitag und Samstag wieder fit bin für die anstehenden Derny-Europameisterschaften in Hannover GER, welche ich zusammen mit Schrittmacher Robert Buchmann in Angriff nehmen werde. Fotos: bikefreaks.ch / Mäke Meier Kommentare sind geschlossen.
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Oktober 2018
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