Wie mir viele gestandene Routiniers im voraus prophezeiten, bietete mir die Tour du Limousin in Zentralfrankreich nicht gerade die einfachsten Bedingungen für mein erstes Rennen auf der Profiebene. Ich nahm jedoch die Herausforderung an und ging sehr motiviert und gut vorbereitet in die viertägige Rundfahrt.
Pro Etappe mussten täglich um die 3000 Höhenmeter bezwungen werden, wobei ein Anstieg nie länger als 4km war und der in dieser Region gewohnt raue Strassenbelag auch nicht besonders gut rollte. Dementsprechend bestand der zu absolvierende Parcours aus einem stetigen auf und ab, dies alles auf kleinen, verwinkelten Landsträsschen. Den Rennrhythmus fand ich dennoch ziemlich schnell und konnte mich auch von Tag zu Tag steigern. Mein Auftrag bestand jeweils darin, möglichst lange bei den beiden Leadern unseres Teams, Sylvain Chavanel und Heinrich Haussler, zu bleiben, ihnen Windschutz zu bieten und diese laufend mit Bidons zu versorgen. Ein sogenannter Wasserträgerjob, so wie es im Buche steht. Dieser Service versuchte ich natürlich täglich so gut wie es ging auszuüben, auch wenn ich jeweils zum Schluss des Rennens das Ziel im Gruppetto erreichte. In der letzten Etappe konnte ich mich dann von Beginn an sehr aktiv in Szene setzen, ging ständig mit vielen Ausreissversuchen mit und konnte mir so auch ein wenig Respekt von den grossen Tenören erarbeiten, sodass mir unser Teamleader Sylvain Chavanel nach dem Rennen ein grosses Lob aussprach. Sylvains Worte gaben mir natürlich eine gewisse Genugtuung und auch viel Selbstvertrauen für die nächsten Renneinsätze. Im grossen und ganzen bin ich mit meinem ersten Einsatz auf Profiebene sehr zufrieden, ich bin mir jedoch bewusst, dass ich trotz des guten Einstandes noch vieles zu lernen habe. Aber wie man doch so schön sagt: "Übung macht den Meister."
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Oktober 2018
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