Foto: Mäke Meier / bikefreaks.ch Nach den Derny-Europameisterschaften in Hannover am vergangenen Wochenende, standen nun gestern Abend mit den Schweizermeisterschaften in der Einzelverfolgung, im Scratch-Race und im Punktefahren auf der Offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon bereits die nächsten Titelkämpfe auf meinem Rennprogramm. Mit bereits 24 Siegen dieses Jahr in Zürich hatte ich natürlich auch gestern so einiges vor. Da mir die vielen, harten Renneinsätze der vergangenen Wochen jedoch doch ein wenig zugesetzt haben, merkte ich gestern schon beim Warmfahren, dass meine Beine sich noch nicht von den Strapazen des Wochenendes erholt hatten. Trotz dieser sich bemerkbaren Müdigkeit wollte ich mich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und freute mich auf den Qualifikationslauf des Einzelverfolgungsbewerbs, denn ich hatte die grosse Ehre, im letzten Lauf gegen den amtierenden Weltmeister Stefan Küng anzutreten. Dies motivierte mich natürlich sehr. Nach einem für mich sehr schnellen Start konnte ich dem Weltmeister lange Zeit Paroli bieten, ehe ich dann auf dem letzten der vier zu absolvierenden Kilometer doch etwas abbauen musste. Während Küng mit 4:28 einen neuen Bahnrekord aufstellte, konnte auch ich mich mit einer super Zeit von 4:33 für das grosse Finale, indem ich dann erneut auf den Weltmeister treffen werde, qualifizieren. Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es kurze Zeit später gleich weiter mit dem Scratch-Rennen. Die Verfolgung sitzte mir noch tief in den Knochen, darum legte ich eine für mich nicht übliche, passive Taktik an den Tag. Als es dann gegen Schluss des Rennens immer hektischer wurde, konnte ich die Nerven behalten und mich immer in einer ziemlich aussichtsreichen Position aufhalten. Nach einem Angriff von Olivier Beer, welcher kurze Zeit später wieder neutralisiert wurde, setzte der Genfer Loic Perizzolo zum Konterangriff an. Er konnte sich in einem optimalen Moment vom Feld "davonschleichen", während sich hinten im Feld die restlichen Favoriten belauerten. Schnell war klar, dass sich Perizzolo den Titel verdient holen würde. Deshalb setzte ich hinten alles daran, um im Sprint um Rang zwei noch zuzuschlagen, was mir dann schlussendlich auch gelang. Diesen Titel mag ich Loic Perizzolo von Herzen gönnen, macht er doch nach dem Verlust seines Bruders vor drei Wochen eine sehr schwierige Zeit durch. Mach weiter so, Loic! Im Finale der Einzelverfolgung, in welchem ich erneut gegen den Weltmeister antrat, startete ich diesmal ein wenig verhaltener. Just auf der Ziellinie musste ich mich dann, nachdem meine Kräfte massiv schwanden, einholen lassen. Mit dem zweiten Rang bin ich sehr zufrieden. Eine Schande ist es ja auch nicht, wenn man gegen den amtierenden Weltmeister den "Kürzeren" zieht. Das abschliessende Punktefahren wurde dann leider von einen fürchterlichen Sturz überschattet, durch welchen das Rennen sogar kurze Zeit unterbrochen werden musste. Ich selbst hatte grosses Glück und kam ohne Schäden durch das regelrechte Massaker. Andere Fahrer wie Olivier Beer oder Cyrille Thièry traf es hingegen sehr schwer. Die beiden mussten mit abgerissenem Finger und gebrochenem Schlüsselbein ins Spital eingeliefert werden. Gute Besserung den beiden! Bevor dann das Rennen wieder angeschossen werden konnte, zog ich entkräftet einen Schlussstrich und beendete das Rennen frühzeitig, da bereits übermorgen beim Internationalen Meeting in Dudenhofen GER mein nächster Renneinsatz ansteht. Schweizermeister im Punktefahren wurde hochüberlegen Stefan Küng vom BMC Racing Team. Herzliche Gratulation, auch an alle anderen Medaillengewinner! Foto: Mäke Meier / bikefreaks.ch Kommentare sind geschlossen.
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Oktober 2018
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