Zusammen mit meinen Kollegen von der Schweizer Nationalmannschaft reiste ich nach London, um von 05. bis 07. Dezember am zweiten Weltcup des Winters teilzunehmen. In der Olympiabahn von 2012, dem Lee Valley Velopark, wurden uns Athleten optimale infrastrukturelle Bedingungen geboten. Auf jeden Fall ist es eine der schönsten Radrennbahnen, auf denen ich je gefahren bin. Am ersten Wettkampftag standen für uns Schweizer die Mannschaftsverfolgung und das Punktefahren auf dem Programm. Leider kam ich bei der Mannschaftsverfolgung, in welcher die Schweiz zum Schluss den ausgezeichneten vierten Platz belegte, nicht zum EInsatz. Stattdessen musste ich mich mit dem Punktefahren zufrieden geben. Dennoch war ich top motiviert, denn meine Form war schon bei den Sixday-Nights in Zürich auf einem ansprechbaren Niveau, und nach zwei Tagen Erholung nach der Anreise in London war ich schon wieder ziemlich gut drauf. Im Punktefahren, welches über 30km führte, ging es von der ersten Runde an sehr schnell zur Sache. Leider war mein geketteter Gang für dieses Tempo eher am unteren Limit. Somit hatte ich in den Wertungssprints - in denen man wichtige Punkte hätte sammeln können - praktisch keine Chance, um mich in den ersten vier Positionen zu klassieren. Daraufhin versuchte ich es mit einer eher offensiven Fahrweise, um eventuell einen Rundengewinn vollziehen zu können, welcher mir 20 Punkte auf mein Konto gutheissen würde. Leider ergab sich nie eine wirklich einladende Situation für ein solches Unterfangen. Dennoch konnte ich im Schlusssprint noch Charakter zeigen und mir mit dem dritten Rang im Zieleinlauf immerhin noch zwei Punkte ergattern, welche mich schlussendlich auf dem 13. Schlussrang brachten. Am zweiten Renntag stand für Cyrille Thièry und mich das Madisonrennen über 40km an. Nachdem ich im Punktefahren wirklich gute Beine hatte war ich sehr zuversichtlich für das Madison. Auch in diesem Rennen ging es wieder vom ersten Meter an richtig schnell zur Sache. Unsere Taktik war weniger auf die Punktewertungen ausgelegt. Unser Plan war es, eher gegen Ende des Rennens einen Rundengewinn zu vollziehen. Leider hatte mein Partner Cyrille nicht den besten Tag eingezogen, was durchaus einmal passieren kann. Somit waren wir dann stattdessen mehr damit beschäftigt den Anschluss zu halten, als vorne für Feuerwerk zu sorgen. Dennoch hat es mir mächtigen Spass bereit wiedereinmal ein Madisonrennen auf einem solch hohem Niveau zu bestreiten und ich bin mir sicher, dass Cyrille und ich bei der nächsten Gelegenheit wieder topmotiviert am Start sein werden. Dass wir es können haben wir bereits 2011 bei den Europameisterschaften in Apeldoorn gezeigt. Damals konnten wir zusammen die Silbermedaille gewinnen. Im Grossen und Ganzen bin ich mit dem Auftakt meiner diesjährigen Weltcupsaison leistungsmässig zufrieden. Die nächste Chance auf dem ganz grossen Parkett bietet sich dann bereits mitte Januar beim Weltcup in Cali (Kolumbien). Fotos: Wim Hoste www.cyclephotos.be, Guy Swarbrick Kommentare sind geschlossen.
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