Gestern Abend fanden auf der Offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon zum ersten Mal in dieser Saison die legendären Dernyrennen statt. (Infos Derny Wikipedia) Zusammen mit meinem Schrittmacher Jean-Marc Sautebin hatte ich natürlich - nach dem wir beim letzten Derny-Event im April im Velodrome Suisse in Grenchen gewinnen konnten - das Ziel, in Zürich wieder an diese Performance anknüpfen zu können. Dementsprechend entschlossen gingen wir die beiden Rennen über je 15km an. "Von vorne" aus konnten wir im ersten Lauf das Geschehen kontrollieren und die Angriffe der anderen Fahrergespanne abwehren. Somit stand ich mit einem souveränen Sieg vom ersten Lauf in der Pole Position für den Tagessieg. Im zweiten Lauf hatte ich mit meinem Schrittmacher abgemacht, dass wir versuchen werden, einen Rundengewinn herauszufahren. Einige Runden nach dem Start bauten wir dann ein horrendes Tempo auf und holten Anlauf. Mit einer enormen Pace (Durchschnittsgeschwindigkeit bei windigen 16 Grad Celsius: 61.5km/h!) konnten wir an allen Konkurrenten vorbeiziehen und machten uns auf die Flucht nach vorne. Kurz vor Schluss des Rennens konnten wir dann mit einem Kraftakt den ersehnten Rundengewinn vollziehen. Somit konnte ich den ersten Bewerb des diesjährigen Wullschleger-Derny-Cups mit Siegen in beiden Läufen über je 15km souverän gewinnen. In zwei weiteren Bewerben am gestrigen Rennabend (das Programm musste leider infolge instabilen Witterungsbedingungen leicht gekürzt werden) , einem Scratch-Race und einem Punktefahren, resultierte für mich zweimal ein zweiter Rang. Gewonnen wurden diese beiden Rennen jeweils vom sprintstarken Glarner Jan André Freuler. Herzliche Gratulation! Nächsten Dienstag geht es dann weiter mit dem nächsten Meeting in Zürich-Oerlikon, bevor ich dann vom 28. Juni bis 3. Juli beim Sechstagerennen in Fiorenzuola (Italien) im Einsatz sein werde. (Infos Sechstagerennen Fiorenzuola) Fotos: bikefreaks.ch, Mäke Meier Video: Finale des 1. Laufes Wullschleger-Derny-Cup Video: Finale Scratch-Race Besser hätte es für mich am gestrigen Bahnmeeting auf der Offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon fast nicht mehr laufen können. Von insgesamt fünf Rennbewerben konnte ich vier gewinnen, einmal platzierte ich mich zudem auf Rang zwei. Das Highlight waren gestern vor allem die alljährlich stattfindenden SRV-Schweizermeisterschaften, welche jeweils in einem Punktefahren ausgetragen werden. Nachdem ich bis zu diesem letzten Rennen jeder Bewerb vollgas gefahren bin und mir so schon drei Siege einheimste, war ich gespannt, ob die Kraft noch für eine weitere Glanztat reichen würde. Um mir das Laktat ein bisschen aus den Beinen zu strampeln, hielt ich mich zu Beginn des Rennens bewusst ein wenig zurück. Als ich mich dann wieder ein wenig besser fühlte, setzte ich zum Angriff an. Ich fuhr sozusagen auf alles oder nichts. Schnell konnte ich mir alleine einen konfortablen Vorsprung auf die restlichen Konkurrenten herausfahren und fuhr von da an mein eigenes Rennen. Dank meines Soloritts konnte ich mir natürlich Wertungssieg um Wertungssieg gutschreiben lassen und sammelte so fleissig Punkte. Als ich dann 8 Runden vor Schluss (nach einer Solofahrt von über 35 Runden) noch den Rundengewinn vollziehen konnte hatte ich den Sieg auf sicher und konnte die letzten Runden noch richtig geniessen. Somit durfte ich mich bereits das dritte Mal - nach 2007 und 2008 bei den Junioren - als SRV-Schweizermeister feiern lassen. Ein grosser Dank gilt all meinen Sponsoren und Supportern!!! Morgen Donnerstag bestreite ich beim Grossen Preis des Kantons Aargau schon meinen nächsten Renneinsatz. Mit der Schweizer Nationalmannschaft werde ich die Ehre haben, bei diesem überaus harten Profirennen in Gippingen an den Start zu gehen. Ich hoffe natürlich, dass ich nach den Strapazen von gestern wieder einigermassen erholt sein werde, um das Rennen fit in Angriff nehmen zu können. v.l.: Loic Perizzolo, Claudio Imhof, Jan André Freuler. Foto: schweizer-rennfahrer.ch Fotoalbum von bikefreaks.ch. Vielen Dank an Mäke Meier. Rennbericht SRV-Homepage: Man kann es schon als überragend bezeichnen, was die beiden frisch gebackenen Meister während der SRV Verbandsmeisterschaft boten. Claudio Imhof in der Elite Klasse und Reto Müller bei den Junioren. Vergleichbar ist nicht nur die Domminaz der beiden neuen SRV Meister. Wuchtig, kräftig und beide mit mit einer Durchschlagskraft einer Wasserstoffbombe zerstörten beide die Träume Ihrer Gegner. Claudio Imhof der so etwas wie der das ewige Talent erscheint, durchlebt einen zweiten Frühling. Endlich mal gesund ohne Belastungen und mit Bruno Diethelm vielleicht den besten Trainer mit Schweizerpass an seiner Seite, scheint sich an alte Stärken zu erinnern. Anders kann man den bisherigen Verlauf seiner Saison nicht erkären. "Ja es ist schon so, dass ich mich schon schwerer getan habe" meint der Thurgauer und geniesst den Moment des Erfolges. Ganz bewusst, weil er weiss, wie schnell es wieder bergab gehen kann. Bei Reto Müller ist es ein bisschen anders. Der mittlere der Gebrüder Müller aus Schaffhausen scheint den gleichen Druck wie sein älterer Bruder Patrick Müller auf die Pedalen zu bringen. Wo das hinführen wird ? Bei Patrick, dem älteren hat das zum BMC Development Team, dem Farmteam der BMC Profis geführt. Bemerkenswert ist, dass auch der jüngste der Müllers, Andreas gleiche Anlagen wie seine Brüder mitbringt. Gleich bei seinem ersten Start an der SRV Meisterschaft stand er als drittplatzierter neben Reto auf dem Podest. Eine grossartige Ausbeute gab es für uns Schweizer beim GP du Velodrome National in Paris gestern Abend. Im Scratch-Rennen über 15km konnte ich nach zwei Rundengewinnen und einer optimalen Unterstützung durch Lukas, Nico und Loic den Sieg einfahren. Rang 3 gab es für mich im Punktefahren über 30km nach einem sehr schnellen und animierten Rennen. Zum Abschluss des Rennabends gab es dann noch ein richtiges Highlight aus Schweizer Sicht, Rang 1 und 2 im Madison über 30km. Beide Teams mit einer Runde Vorsprung auf alle anderen Mannschaften. Wir waren eine tolle Truppe und es machte riesigen Spass, auf fremdem Staatsgebiet so zu dominieren. Solorundengewinn im Punktefahren Erfolgreiche Schweizer Delegation v.l.: Claudio Imhof, Nico Selenati, Lukas Rüegg, Loic Perizzolo Nachdem die Dienstagabendrennen auf der altehrwürdigen Offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon nun zweimal in Folge auf Grund schlechter Witterungsbedingungen abgesagt werden mussten, fanden wir nun gestern Abend endlich optimale Bedingungen vor. Passender hätte die Atmosphäre an einem solch lauen Sommerabend fast nicht mehr sein können. Zudem herrschte mit insgesamt 1200 Besuchern ein reger Zuschauerauflauf, welcher uns Rennfahrer natürlich nochmals ein bisschen mehr Schub verschuf. Dementsprechend attraktiv wurden die insgesamt drei Rennen ausgefahren. Nach meinem vierten Platz beim GP Cham-Hagendorn am vergangenen Sonntag ging ich persönlich natürlich mit grossem Selbstvertrauen an den Start, denn ich wusste, dass die Beine - sofern ich mich genügend erholt habe - nicht schlecht drehen werden. Im Malfahren - einer spannenden Sprint-Disziplin über 5 Runden - qualifizierte ich mich ohne grosse Mühe für das Finale, wo ich mich anschliessend nur vom sprintstarken Jan Keller geschlagen geben musste. Im zweiten Rennen des Abends, einem Ausscheidungsfahren, konnte ich mich wie gewohnt sehr lange im Rennen halten. Als mit Jan André Freuler und mir sich dann nur noch zwei Fahrer im Rennen befanden, ging es um die Wurst. Nachdem ich das ganze Rennen "von vorne" aus kontrolliert habe, hatte ich auch ganz zum Schluss noch genügend Körner auf Lager, um mir mit einem trockenen Antritt den ersten Sieg des Abends einzufahren. In der Königdisziplin, dem abschliessenden Punktefahren, fuhr ich von Anfang an sehr offensiv und mit voll geöffnetem Gashahn. Mit einer entschlossenen Attacke nach der ersten Wertungsabnahme fuhr ich meinen Gegner auf und davon. Anschliessend pedalierte ich fast das halbe Rennen - mit einer halben Runde Vorsprung auf alle anderen - im Stile eines Einzelzeitfahrens, mein eigenes Rennen. Als ich dann mit vielen gesammelten Punkten wieder eingeholt wurde, versuchte ich mich so schnell wie möglich ein wenig im Windschatten der anderen zu erholen, ehe ich meine Punktejagd fortsetzte. Mit insgesamt noch vier weiteren Wertungssiegen - nun aus dem Feld heraus ersprintet - konnte ich zum Schluss das Punktefahren überlegen gewinnen und verwies damit Jan André Freuler und Tristan Marguet auf die Plätze. Nachdem ich nun den Schwung vom Wochenende vom GP Cham-Hagendorn weiter nach Zürich nehmen konnte, hoffe ich nun, dass ich es für die anstehenden Rennen am kommenden Freitag und Samstag in Paris nochmals gleich machen kann. Auf jeden Fall gibt es eine tolle Moral, Rennen in dieser Art und Weise gewinnen zu können. Mit grossem Dank an bikefreaks.ch für die vielen tollen Fotos!
Endlich wieder einmal ein richtiges Radrennen, von denen es ja mittlerweile in der Schweiz leider nicht mehr all zu viele gibt! Fotos: Elisa Haumesser
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Oktober 2018
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